Schrittzähler für alle: Mit Messtechnik zu mehr Bewegung kommen

Ob als App, im Set einer Laufuhr oder als eigenständiges Gerät: Es gibt Schrittzähler in verschiedensten Variationen und mit unterschiedlichen qualitativen Ansprüchen für den Alltagsvermesser bis hin zum Profisportler. Die Rede ist von Schrittmessern und im nachfolgenden Beitrag helfen wir Ihnen, sich einen Überblick zu verschaffen und die für Sie beste Produktgruppe zu finden.

Die Geschichte des Schrittzählers

joggende-frauBei allem modernen Beiklang dürften jedoch einige überrascht sein, seit wann es Schrittzähler und die Grundidee für solche Geräte gibt. Der Schrittzähler ist nämlich keine Erfindung des digitalen Zeitalters, sondern wurde bereits vor Jahrhunderten eingesetzt – ganz ohne Computertechnik.

Den ersten Denkanstoß gab niemand geringerer als Leonardo Da Vinci, der bereits erste Zeichnungen anfertigte, die ein Gerät darstellen sollten, dessen Aufgabe darin bestand, Schritte zu zählen. Das liegt nun immerhin schon 500 Jahre zurück.

Die erste Person, die jedoch eine funktionierende Umsetzung präsentierte, war der dritte Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Thomas Jefferson. Ob er allerdings der tatsächliche Erfinder ist, konnte nie zweifelsfrei geklärt werden, da er das Gerät in Frankreich erworben haben soll. Trotzdem wird Jefferson als der Erfinder des Schrittzählers gehandelt.

Im Jahr 1780 stellte Abraham-Louis Perrelet, ein Uhrmacher aus der Schweiz, einen ersten mechanischen Schrittzähler her, der neben den Schritten auch die zurückgelegte Distanz berechnete und legte damit einen wichtigen Grundstein für spätere Geräte.

Funktionsweise der Schrittzähler

Ungenauere Schrittzähler sind mit einer Kugel ausgestattet, die durch Bewegungen von der einen zur anderen Seite des Gerätes rollt. Durch diesen Vorgang können die Geräte mit jedem wippen einen zurückgelegten Schritt registrieren. Ungenauigkeiten entstehen aber dadurch, wenn der Träger sich zu sehr bewegt ohne zu gehen, oder sich auf unebenem Terrain fortbewegt. Bei einem normalen Gang waren diese Geräte aber durchaus dazu in der Lage, eine angemessene Fehlerrate vorzuweisen, auch wenn sie sicherlich keine Alltagstauglichkeit aufweisen konnten.

Moderne Schrittzähler bauen hier auf Mikrosysteme, die mittels Achsenvermessung das Kippen des Gerätes registrieren. Dabei sind die Geräte zwar genauer als ihre mechanisch einfacheren Vorgänger, aber dennoch nicht komplett fehlerbefreit. In Folgendem geben wir Ihnen eine kleine Übersicht, welche Typen von Schrittzählern es gibt und wie es um die Genauigkeit steht.

Vergleich der Schrittzählertypen: Handgelenk, Gürtel oder Schuh

Die naheliegendste Option einen Schrittzähler zu verwenden, ist am Schuh, denn immerhin kommen hier die Schritte aus rein physischer Sichtweise zustande. Hierzu gehört etwa der Apple Nike iPod Sensor. Um diesen optimal nutzen zu können, bietet Nike auch gleich den passenden Schuh an, achten Sie beim Kauf einfach auf das Kompatibilitätsmerkmal „Nike+“. Bei diesen speziellen Schuhen ist in der Schuhsohle eigens ein Fach eingelassen, in das der Chip eingesetzt werden kann. Beim Laufen übermittelt er nun alle Daten an den iPod – natürlich kabellos.

Es gibt aber auch Geräte, die nicht am Schuh getragen werden müssen, wie etwa der Fitbit Fitness Tracker Zip. Das Gerät ist nicht nur an Sportler ausgerichtet und kann an vielen Stellen getragen werden. Der Hersteller wirbt damit, dass das Gerät in der Hosentasche, am Gürtel oder sogar am BH getragen werden kann. Das funktioniert recht simpel durch einen einfachen Clip am Messgerät. Durch die oben angesprochene 3-Achsen-Messtechnologie, sollen so Schritte und Distanz gemessen werden. Auch dieses Gerät lässt sich kabellos synchronisieren und dürfte durch seine variablen Befestigungsmöglichkeiten sehr unauffällig sein.

Das Ganze gibt es von Fitbit übrigens auch als modischen Schmuck für das Handgelenk. Der Fitbit Flex Wireless Aktivitäts- und Schlaf-Tracker etwa ist ein solches Modell. Durch den Tragekomfort eines Armbandes misst dieses Gerät Schritte, Distanzen und sogar, wie gut Sie in der Nacht geschlafen haben. Ein echter Alleskönner für Selbstvermesser. Da die Armbänder allerdings mit LED-Leuchten ausgestattet sind, die anzeigen, ob Sie das gesetzte Tagesziel erreicht haben, dürfte es für viele Alltagssituationen untauglich sein, wie etwa im geschäftlichen Umfeld.

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Schrittzähler-Apps für das Smartphone

Wer sich kein Zusatzgerät anschaffen möchte, kann sich auch eine der zahlreichen Schrittzähler-Apps herunterladen. Zu den bekanntesten Apps in diesem Bereich gehört die Pedometer-App von Runtastic. Aber auch bei anderen Apps unterscheidet sich die Funktionsweise, wenn überhaupt, nur geringfügig oder im optischen Bereich der App-Darstellung.

Die Apps machen sich den in den meisten Smartphones verbauten Lage- und Beschleunigungssensor zu Nutze. Diese werden eigentlich dafür benötigt, damit das Telefon erkennt, wenn der Bildschirm gedreht wird und sich das Bild entsprechend anpassen soll. Daher ist es den Sensoren möglich, auch Auskünfte über die getätigten Schritte zu geben. Die Distanzmessung wird je nach App entweder geschätzt oder über GPS ermittelt, was jedoch nur im Freien einwandfrei funktioniert. Bei der Distanzmessung ohne GPS muss der Nutzer häufig seine Schrittlänge angeben. Das Ergebnis einer solchen Messung kann nur einen ungenauen Wert darstellen, da Schrittlängen im Alltag variieren und auch von der Schrittgeschwindigkeit abhängig sind.

Insgesamt lässt sich für die Schrittzähler-Apps demnach festhalten, dass die Messwerte oft nur ungenau sind und höchstens dem Anspruch genügen, in etwa einschätzen zu können, wie weit man gelaufen ist. Wer dabei keinen Wert auf exakte Ergebnisse legt, findet hier möglicherweise das richtige Tool.

Was Sie beim Schrittzähler kaufen beachten sollten

Für welche Option Sie sich entscheiden, liegt im Grunde darin, welche Art von Nutzer Sie sind. Geht es nur um den Spaß, weil Sie etwa Ihrem Chef einmal zeigen wollen, wieviel Sie an einem Arbeitstag gelaufen sind, reicht eine Schrittzähler-App oft aus. Hier können Sie auch nichts falsch machen, da die Apps entweder kostenfrei sind oder für eine geringe Gebühr gekauft werden können.

laufenWollen Sie aus reiner Neugier oder als Motivation, um sich mehr zu bewegen, Ihre Schritte messen, bieten sich Geräte wie die vorgestellten von Fitbit an. Hier liegt es nun an Ihnen, ob Sie sich ein Armband anziehen möchten, dass dann auch für jeden zu sehen ist und möglicherweise nicht unbedingt in den Arbeitsalltag passt, oder lieber ein Gerät für die Hosentasche bevorzugen.

Gehören Sie aber zu der Gruppe der aktiven Läufer, kann auch über professionellere Geräte nachgedacht werden. Ein günstiges Einsteigermodell, sofern Sie Apple-Nutzer sind, ist der Apple Nike iPod Sensor. Wer aber mehr investieren will, erhält mit einem Oberklassemodell auch eine entsprechende Qualität. Dazu gehören beispielsweise die Forerunner Laufuhren von Garmin, die mit einem Schrittzähler für den Schuh ausgestattet werden können. Der Hersteller gibt außerdem an, eine Messgenauigkeit von 99% zu erreichen. Bei der zurückgelegten Wegstrecke kann auch nichts schief gehen, denn die Forerunner Laufuhren sind mit GPS ausgestattet.

Außerdem sollten sie sich die Tests der unterschiedlichen Schrittzähler ansehen, hier für empfiehlt es sich die Kundenbewertungen z.B. bei Amazon etwas genauer zu studieren. So erhalten sie einen guten Überblick über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Modelle.

Motivation um Kalorien zu verbrennen

Für Läufer liegen die Vorteile auf der Hand: Sie bekommen relativ genaue Statistiken darüber, wie viele Schritte und wie weit sie gelaufen sind. Vor allem für die Leistungsanalyse eine nützliche Statistik. Aber auch für den Alltag kann ein Pedometer nützlich sein.

Falls Sie sich dazu entschließen öfter Strecken zu Fuß zu gehen, hilft ein solches Gerät, den Fortschritt festzuhalten und jederzeit zu kontrollieren. Vor allem die eigenständigen Geräte mit einem Display eignen sich dafür. Neben der Motivation kann man sich auch täglich ein neues Ziel setzen und achtet aktiv darauf, sich genug zu bewegen. Vor allem für Menschen mit Bürojobs eine hilfreiche Stütze.

Viele Schrittzähler werten dabei auch einen Kalorienverbrauch aus. So lassen sich die gesammelten Schritte automatisch auf den Tageskalorienverbrauch anrechnen. Für alle, die bewusst leben und vielleicht auch das Ziel haben abzunehmen, ein wichtiger Mehrwert der Geräte. Das Bewusstsein für einen gesünderen Lebensstil mit ausreichender Bewegung, wird durch solche Maßnahmen gestärkt.

Dass Laufen gesund ist, dürfte mittlerweile kein Geheimnis mehr darstellen. Das Risiko, an einem Herzleiden zu erkranken, kann durch Bewegung vermindert werden. Dies stützen verschiedene Studien. Dazu ist es jedoch nicht unbedingt nötig, tatsächlich zum Jogger zu mutieren, denn regelmäßige Bewegung, wie etwa spazieren gehen, hat ähnliche Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System und wurde schon von so manchem Hausarzt empfohlen. Wenn Sie durch Schrittmesser dazu motiviert werden, lohnt sich die Investition in jedem Falle.